Bei Asus gilt es derzeit, zweimal hinzuschauen: Erwarteten wir ob der generösen Ankündigung eines Testgeräts des Chromebook Flip CX5 das in Schwarz-Weiß gehaltene CX5500, wartete im Herstellerkarton das ganz in edles Silber getauchte Chromebook CX5400.

Das stimmte uns aber nicht traurig: Denn während ersteres Modell sich mittlerweile ausgiebig in den Medien abfeiern ließ, hat die – technisch zugegebenermaßen sehr ähnliche – zweitere Asus-CX5-Variante bisher deutlich weniger Widerhall erhalten. Und das ist schließlich immer ein guter Grund für eine tiefgehende Betrachtung.

Edler und solider Zeitgenosse

Zu gefallen weiß das 5400er in jedem Fall. Rundum aus legiertem Aluminium gefertigt, verbreitet das Asus Chromebook Flip CX5 ein gewisses S-Klasse-Flair. Das ganze Gehäuse wirkt wie aus einem Guss; echte Hingucker sind die diamantgeschliffenen und daher glänzenden Kanten, die den an seiner „dicksten“ Stelle ohnehin nur 1,57 Zentimeter hohen Convertible-Laptop noch etwas flacher erscheinen lassen. Kein Zweifel: Das CX5 lässt du gern in der Hand kreisen, auch im Business-Meeting wirst du damit eine gute Figur abgeben.

In Business-Meetings wirst du mit dem CX5 eine gute Figur abgeben.

Bei bestimmten Lichteinfallswinkeln schimmert das Silber des Gehäuses leicht bläulich, weshalb Asus die Farbe des Flip CX5400 als „AI Blue“ bezeichnet – nun gut.

Deckel und Boden sind mit zwei – ebenfalls silberfarbenen – Metallscharnieren verbunden, die nicht allzu dick auftragen und die Asus nicht zu fest gespannt hat. Das Aufklappen des Deckels mit dem kleinen Finger klappt aber trotzdem nicht – sei's drum.

Asus hat sein Chromebook gewohnt solide gebaut. Nach einem US-Militärstandard zertifiziert, dürfte es dem rauesten Business-Alltag „on the Road“ gewachsen sein. Das Vollmetall-Gehäuse macht einen hervorragenden Eindruck und lässt sich auch mit viel Kraftaufwand nur minimal verbiegen.

Kraft „unter der Haube“

Das Asus Flip CX5 widerspricht einmal mehr der immer noch weit verbreiteten Ansicht, dass Chromebooks schwachbrüstig ausgestattet sind. Besonders in den vergangenen zwei Jahren haben zumindest die Varianten der oberen Mittelklasse sowie die Spitzenmodelle zu ihren Äquivalenten im Windows-Markt aufschließen können. Zwar ist damit auch oft der Preis nach oben gegangen, in der Regel unterbietet er Windows-PCs und Macs aber immer noch deutlich.

Intels Core-i-Prozessor
Das Chromebook CX5 (CX5400) von Asus verwendet Intels elfte Prozessorgeneration. Die Core i3-, i5- und i7-SoCs basieren auf der „Rocket Lake“-Architektur, die im März 2021 debütierte.

Asus rüstet sein Flip CX5400 mit Systems-on-a-Chip (SoCs) der elften Intel-Core-Generation aus. Die Auswahl startet in den USA bei einem Modell mit einem zweikernigen Core-i3-SoC bei 2,5 Gigahertz Taktfrequenz, geht über ein Vierkern-Core-i5-Modell mit 1,8 GHz und findet ihren Höhepunkt im Spitzengerät mit einem Core-i7-SoC mit 2,1 GHz „Pferdestärken“. Mit anderen Worten: Das Asus Chromebook Flip CX5 liefert mehr als genug Arbeitsleistung für alle gängigen Alltagsaufgaben unter Chrome OS; für die meisten Privat- und Homeoffice-Nutzer sollte sogar das Core-i3-Modell ausreichen.

Die beiden größeren CX5400-Varianten dringen weit in den professionellen Sektor vor. Nicht nur, dass sie Leistung auf dem derzeit höchsten Niveau für Chrome OS und Android-Apps liefern, sondern sie erfüllen auch die Voraussetzungen zum Betrieb von „Parallels Desktop für Chrome OS“ – diese virtuelle Maschine setzt nämlich mindestens einen Core-i5-SoC voraus. Wer aus beruflichen Gründen Windows neben Chrome OS betreiben möchte, ist beim CX5 somit richtig aufgehoben.

In den europäischen Produktspezifikationen tauchen indes nur die beiden Spitzenmodelle auf. Teure Premium-Chromebooks ordnet man hierzulande scheinbar ausschließlich dem Business-Markt zu.

Wer aus beruflichen Gründen Windows neben Chrome OS betreiben möchte, ist beim CX5 somit richtig aufgehoben.

Bestandteil von Intels Core-i5- und i7-SoCs der elften Generation ist die Iris-Xe-Grafiklogik, die für eine besonders schnelle Bildausgabe verantwortlich zeichnet und somit aus dem Asus Flip CX5400 einen topaktuellen Gaming-Laptop macht – theoretisch zumindest. Denn natürlich bedeutet Gaming auf dem Chromebook in erster Linie Streaming aus Diensten wie Googles hauseigenem Stadia sowie Geforce Now, ergänzt durch einige Android-Spiele. Ob und wie viel Nutzen diese Angebote von Intels High-end-Logik machen, wage ich als Nicht-Gamer nicht zu beurteilen. Aufwind sollte das Interesse an hoher Hardwareleistung aber durch die kommende Integration von Steam erhalten.

Wichtiger jedoch für alle Chromebook-Nutzer:innen: Im Multimonitor-Betrieb lassen sich bis zu vier Displays gleichzeitig ansprechen, hochauflösende Bildschirme bedient die Iris-Xe-Grafiklogik per Thunderbolt-Displayport-Kombination mit einer Auflösung von 7.680 mal 4.320 Bildpunkten bei flüssigen 60 Hertz.

Das Asus Chromebook Flip CX5 (CX5400) können wir dir guten Gewissens empfehlen!

Alles in allem hinterlässt uns das Chromebook Flip CX5 (CX5400) mit nur wenigen Wünschen. Ohne Zweifel erhalten Käufer:innen aber ein kraftvolles und elegantes Chromebook, das genug Leistung für den jahrelangen beruflichen, privaten und kreativen Einsatz liefert.

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Die interne Speicherausstattung liegt bei 8 beziehungsweise 16 Gigabyte LPDDR4X-RAM, das Fassungsvermögen des SSD-Festspeichers (M.2 NVMe/PCIe 3.0) je nach Modell bei 128, 256 und 512 GB. Auch in dieser Hinsicht orientiert sich das Chromebook Flip CX5400 am Asus-Flaggschiff CX9.

Schnittstellen minus HDMI

Ein Blick um das Asus Chromebook Flip CX5400 herum offenbart die mittlerweile üblichen zwei USB-C-Schnittstellen, verteilt auf die linke und rechte Gehäuseseite. Beide sind korrespondierend zum Thunderbolt-4-Standard umgesetzt, erreichen somit eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 40 Gigabit pro Sekunde und dienen etwa dem Anschluss von schnellem, externem SSD-Speicher.

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Thunderbolt ist ein Schnittstellenprotokoll, das Intel und Apple in Zusammenarbeit entwickelten und 2011 einführten. Es ermöglicht den Hochgeschwindigkeitsdatenaustausch zwischen Computern und Peripheriegeräten wie Datenspeichergeräten, Monitoren und Videokameras. Im Jahr 2019 gingen die Rechte an der Technologie an die Standardisierungsorganisation USB-IF über, sodass jeder Hersteller Thunderbolt-basierte Produkte lizenzfrei entwickeln kann. Der USB-4-Standard basiert auf Thunderbolt 3.

Wie erwähnt, lassen sich an beiden Displayport-kompatiblen Schnittstellen jeweils bis zu zwei externe 4K-Monitore betreiben, womit sich ein Multimonitor-Set-up mit bis zu vier Screens realisieren lässt.

Ein weiterer Vorteil: Mithilfe eines Thunderbolt-4-auf-RJ45-Adapters sollte sich das Chromebook so in ein 10-Gigabit-Ethernet im Büro einbinden lassen. Aus Mangel an entsprechender Hardware und einem Ethernet konnten wir dies im Homeoffice allerdings nicht ausprobieren.

Auf der linken Gehäuseseite ergänzt ein USB-3.2-Port (Gen 1) den USB-Anschlussreigen. Der Micro-SD-Kartenschacht sowie ein Audioein-/-ausgang komplettieren die Auswahl.

Auf der rechten Seite finden sich der Ein-/Ausschalter sowie eine Lautstärkewippe für das schnelle Verändern der Klangausgabe im Zelt- oder Tabletmodus des Convertibles, passend in Silber gehalten.

Was fehlt im Vergleich zum noch ambitionierteren Asus Chromebook CX9? Der HDMI-Ausgang, der im professionellen Sektor wieder an Land gewinnt, damit angeschlossene Monitore keinen USB-C-Port belegen. Auffällig: Dem „nächsten Verwandten“ Chromebook Flip CX5500 hat Asus einen HDMI-2.0-Port spendiert – erscheint diese Schnittstelle dir also etwa für den unkomplizierten Anschluss von Monitoren und Beamern in deinem Alltag wichtig, solltest du eher dieses Modell in Betracht ziehen.

Wenn du einen HDMI-Ausgang benötigst, solltest du eher das Asus Chromebook Flip CX5500 in Betracht ziehen.

Überraschenderweise verzichtete Asus auch auf einen Anschluss für ein Kensington-Lock – erstaunlich, erregt das edle CX5400 doch sicher einige gierige Blicke.

Für die drahtlose Kommunikation unterstützt das Chromebook Flip CX5 den Wi-Fi-Standard 6. Einen entsprechenden Router vorausgesetzt, ist der Webseitenaufbau tatsächlich flinker als mit älteren Geräten – die Kombination aus schneller Hardware und dem aktuellen Wi-Fi-Standard wirkt sich spürbar aus.

Für die Verbindung mit Kopfhörern, externen Boxen und Weiterem ist Bluetooth 5.1 mit an Bord.

Angesichts dieser Komplettausstattung ist es erstaunlich, dass sich Asus das Chromebook Flip CX5400 nicht mit Intels „Evo“-Label hat veredeln lassen.

Pen an Bord!

Auf der rechten Seite fällt oberhalb der USB-C-Schnittstelle eine weitere (gefüllte) Bucht auf: Das Asus Chromebook Flip CX5400 behaust einen USI-Pen. Eine ähnliche „Garagen-Lösung“ kennen wir von Asus’ Chromebook-Tablet CM3. Der Eingabestift löst sich mit etwas Fingerspitzengefühl (und einem festen Fingernagel) recht leicht aus seinem Lade-„Parkplatz“, um fortan stets aufgeladen seinen Dienst auf dem Multitouchdisplay des CX5400 zu verrichten.

Clevere Idee: Das Asus Chromebook CX5400 behaust in seiner rechten Gehäuseseite einen USI-Pen. Er steht somit stets aufgeladen bereit für Notizen und Zeichnungen.

Der 13,5 Zentimeter lange Stylus stellt durch seine viereckige Gestaltung kein ergonomisches Wunderwerk dar; aufgrund des kaum vorhandenen Eigengewichts liegt er auch nicht merkbar gut in der Hand. Aber: Er ist da und läuft nicht Gefahr, irgendwo im Aktenkoffer oder in der Unitasche verloren zu gehen. Für kurze Notizen mit Google Cursive während des Workshops oder schnelle Zeichnungen mit Chrome Canvas in der Vorlesung reicht es allemal.

Der Asus-Pen stellt eine sinnvolle Ergänzung dieses universal einsetzbaren Chromebooks dar und untermauert einmal mehr, wie nachhaltig der USI-Standard in diesem Markt mittlerweile verankert ist.

Gutes Display, das heller sein dürfte

Wie modern ein Laptop wirkt, hängt nicht selten von der Gestaltung seines Displays ab: breite Ränder gleich altes Eisen, schlanke Kanten gleich aktuelles Modell. Das Asus Chromebook Flip CX5400 blickt Besitzer:innen sehr zeitgemäß an. Links und rechts sind seine Displayränder gerade einmal 0,5 Zentimeter „breit“, oben kommt der Bildschirm aufgrund der verbauten Webcam auf etwa einen Zentimeter Rand, unten ist es etwas mehr. Allerdings dient der untere Displayrand beim Aufklappen zum ergonomischen Anschrägen des Bodens und somit der Tastatur, sodass der Rand wieder etwas verschwindet.

Die schlanken Displayränder ermöglichen dem Asus Chromebook Flip CX5400 ein besonders ökonomischen Verhältnis von Screen und Gehäuse. Das Display selbst ist kontrastreich und weiß mit einer guten Farbdarstellung zu überzeugen. Leider gönnte Asus dem CX5 nur eine Bildschirmhelligkeit von 300 Nits – in dieser Preisklasse liefern andere mehr. Gut zu sehen: der „Privacy Shutter“ im oberen Displayrand.

In der oberen Chromebook-Preisklasse hat sich mittlerweile eine Displayhelligkeit von 400 Candela pro Quadratmeter (Nits) etabliert; Asus gönnte seinem Flip CX5 jedoch nur deren 300. Trotzdem wirkt der Bildschirm nicht dunkel, im ausreichend mit Tageslicht versorgten Homeoffice mussten wir die Helligkeit bei der Arbeit selten über 70 oder 80 Prozent hochregeln. Beim Ausflug auf den Balkon oder die Terrasse schlägt sich ein helleres Display aber besser, zumal der Bildschirm des Flip CX5400 konzeptbedingt spiegelt.

In der oberen Chromebook-Preisklasse hat sich mittlerweile eine Displayhelligkeit von 400 Nits etabliert; Asus gönnte seinem Flip CX5 jedoch nur deren 300.

Aufgrund der schmalen Displayränder vergrößert sich der 14-Zoll-Bildschirm zwar nicht, allerdings ergeben sich für die Designer weitere Möglichkeiten, das gesamte Gerät vergleichsweise klein zu halten. Asus spricht von einem „Screen to Body“-Verhältnis von 85 Prozent.

Das Display selbst weiß zu überzeugen. Die Farben sind kräftig, die Kontraste hoch. Die Ausleuchtung geht in Ordnung, wobei an den Bildschirmrändern die bei IPS-Screens häufig anzutreffenden Grauschleier auf weißen Hintergründen durchaus zu sehen sind.

Das Display des Asus Chromebook Flip CX5400 unterstützt den sRGB-Farbraum zu 100 Prozent.

Zu gefallen weiß auch der Blickwinkel, der bei knapp 180 Grad liegt. Dies macht Videokonferenzen mit mehreren Teilnehmern im Raum oder Netflix-Abende mit auf dem Sofa verteilten Freunden zu gelungenen Veranstaltungen. Die Flexibilität eines Convertibles tut dabei ihr Übriges.

Asus verbaut ein Full-HD-Display, das eine Auflösung von bis zu 2.194 mal 1.234 Pixeln (Pixeldichte: 179,8 ppi) erreicht. Für unseren Geschmack arbeitet es sich auf dem 14 Zoll in der Diagonale messenden Bildschirm am besten in der Standardauflösung von 1.536 mal 864 Bildpunkten.

CX5-Tastatur, Pixelbook-Style!

Wer das Flip CX5400 zum ersten Mal aufklappt, könnte ein kleines Déjà-vu erleben: Die Tastatur des Asus-Chromebooks ähnelt verdächtig der von Googles Pixelbook (ohne Go). Die Tasten der Chiclet-Tastatur sind in hellem Grau gehalten, die Hintergrundbeleuchtung scheint in dunklerem Grauton hindurch.

Sieht gut aus, keine Frage – bei Tageslicht ist der Tastenaufdruck aber nur dann gut sichtbar, wenn du die Hintergrundbeleuchtung der Tasten ausschaltest. Das Tippgefühl der Asus-Tastatur ist aber hervorragend.

Damit beschreitet Asus einen Weg, den wir mit Erscheinen des CX9 sowie des CX5500 bereits verlassen glaubten: Design geht vor Nutzen. Denn wie bei so vielen hellen Tastaturen ist der Tastenaufdruck bei Tageslicht nicht immer leicht zu erkennen – wenn du nicht vorher die Hintergrundbeleuchtung ganz runter regelst. Dies ist aber ein weiterer Arbeitsschritt. Wenn Asus schon eine zumindest fragwürdige Designentscheidung tätigt, warum setzen die Techniker:innen dann keinen Tageslichtsensor ein, der diese Aufgabe selbsttätig übernimmt? Vielleicht könnte sogar der Lichtsensor der Webcam aushelfen?

Bei der Ausführung der Tasten geht leider Design vor Nutzen.

Zu Asus’ Ehrenrettung sei gesagt, dass viele Anwender:innen durchaus an hellen Tasten Gefallen finden – schließlich verbauen auch andere Hersteller diese in ihren Laptops und externen Tastaturen.

Das Tippgefühl der CX5400-Tastatur selbst ist hingegen vorbildhaft: Der Tastenweg ist angenehm, der Anschlag klar spürbar. Zudem gestaltet sich das Tippen auffallend leise. Und obwohl die Flip-CX5400-Tastatur an die des Pixelbook erinnert, sind ihre Tasten aus festem Kunststoff statt gummiartig wie beim Google-Original.

Auch beim Touchpad hat Asus nicht gespart: Mit 13 Zentimeter in der Breite und 6,5 Zentimeter in der Höhe verfügt es über geradezu üppige Ausmaße. Es ist glasbeschichtet, die Finger gleiten entsprechend sanft über die Oberfläche. Der Druckpunkt ist leichtgängig, aber sicher. Wie die Tastatur ist es angenehm leise.

Wie bei Chromebooks von Asus mittlerweile gängig, winkelt sich der Boden samt Keyboard und Touchpad beim Aufklappen des Deckels leicht an, um ein ergonomisches Arbeiten zu unterstützen. Zudem mag so die Belüftung noch etwas besser geraten.

Leider verzichtet Asus beim Chromebook Flip CX5400 – wie schon beim Flip CX5500 – auf einen Fingerabdruckscanner. Dieser hätte dem Gerät – auch angesichts seiner Preisklasse – gut zu Gesicht gestanden.

Apropos: Während Asus die Handballenauflage beim Chromebook Flip CX5500 mit einer seidenweichen Textur veredelt, müssen CX5400-Nutzer:innen mit dem blanken Aluminium vorliebnehmen.

Sound okay, aber nicht „bombastisch“

Computerhersteller schmücken sich gern mit großen Namen aus der Hi-Fi-Welt, wenn es darum geht, die Klangqualität der eigenen Produkte anzupreisen. Nicht selten bleibt es leider beim audiophilen Versprechen. Mit seinem Chromebook Flip CX5400 weitet Asus seine Zusammenarbeit mit Harman Kardon aus – bereits in zahlreichen weiteren Modellen der Taiwanesen finden sich zertifizierte Lautsprecher des US-Audiounternehmens aus Stamford, Connecticut.

Weit über andere Chromebooks hebt die höhere Erwartungen weckende Kooperation den Klang des Edel-Chromebooks aber nicht hinaus. Okay, die Höhen lösen angenehm klar auf, wie so oft fehlt es jedoch an einem gesunden Bassfundament. Dass es beim Bass trotz geringer Bauhöhe auch anders geht, beweist Google beim Pixelbook Go oder Apple beim Macbook.

Die Stereoboxen strahlen zudem nach unten ab – spätestens bei der Lagerung des Lap-(!)-tops auf dem Schoß versumpft der Sound somit völlig.

Auch im edukativen Bereich macht sich das Asus Chromebook FDlip CX5400 gut – preislich scheint es hier allerdings etwas hoch angesetzt.

Hörenswert wird’s, wenn man dem Flip CX5400 einen Laptopständer gönnt oder das Gerät – etwa zum Netflixen – im Zeltmodus aufstellt. Der ausgehende Klang erhält dann etwas mehr Raum zur Entwicklung, was ihm hörbar guttut. Besonders laut wird er aber nicht – da leisten andere Rechner, etwa das nach oben abstrahlende Lenovo Chromebook Flex 5i mehr.

Sei’s drum: Für Videokonferenzen und das gelegentliche Youtube-Filmchen zwischendurch reicht es selbstverständlich; die Räumlichkeit des Dual-Speaker-Set-ups ist sogar sehr gut. Wer Musik oder die Klangausgabe von Spielen in hoher Qualität genießen möchte, wird eh Bluetooth-Boxen und/oder -Kopfhörer bereitliegen haben.

Trotzdem: Vielleicht sollte es Asus unterlassen, in seiner Werbung von einem „unglaublich beeindruckenden Hörerlebnis“ zu schwafeln. Das kann das CX5400 schlichtweg nicht bieten.

Vielleicht sollte es Asus unterlassen, in seiner Werbung von einem „unglaublich beeindruckenden Hörerlebnis“ zu schwafeln.

Zwei gut auflösende Mikrofone links und rechts von der Webcam ergänzen das Audiosystem.

Durchschnittliche Webcam

Lange ignoriert, erlangten Webcams in den vergangenen Jahren der Pandemie und durch die nachfolgenden mehr oder minder regelmäßigen Videokonferenzen immens an Bedeutung.

Asus hat sein Chromebook Flip CX5400 mit einer durchschnittlichen Webcam im oberen Displayrahmen ausgerüstet, die es auf maximal 720p schafft.

Viel vorzuwerfen hat sich Asus in diesem Punkt nicht: Denn ja, es gibt bereits Laptops und vor allem Tablets mit Webcams, die in 1080p und höher auflösen. Viel anfangen lässt sich damit bei den verbreiteten Videokonferenz- und Chatanbietern streng genommen nicht: Zoom, Google Meet oder auch Google Duo machen sowieso – zumindest in ihren kostenfreien Angeboten – bei 720p dicht. Will sagen: Mehr kommt dann auf der anderen Seite eh nicht an. Und ob ein schieres Überangebot an Pixeln zu besseren Bildern bei den Gesprächspartnern führt, wagen wir zu bezweifeln.

Das Asus Chromebook Flip CX5500 ist der engste Verwandte des Flip CX5400. Es hebt sich durch seine schwarz-weiße Farbgebung ab und integriert eine HDMI-Schnittstelle zum Anschluss von Monitoren und Beamern. Die technischen Daten sind aber nahezu identisch.

Wichtiger sind die qualitativen Möglichkeiten der verbauten Webcam. Und die gehen beim Chromebook Flip CX5 durchaus in Ordnung: Die Farben wirken natürlich, die Darstellung bleibt auch bei Lichteinfall von einem nahen Fenster stabil. Bei nachlassendem Licht gerät das Bild allerdings körnig.

Für die Privatsphäre abseits von Videochats sorgt ein sich immer weiter durchsetzender mechanischer „Privacy-Shutter“ über der Linse; ist der „Vorhang“ dicht, erscheint ein roter Punkt über der Webcam – neugierige Blicke müssen dann draußen bleiben.

Wähle die notwendige Leistung weise!

Im Arbeitsalltag steht das Chromebook Flip CX5400 jenseits aller Kritik. Asus gönnte uns das Spitzenmodell mit einem Core-i7-SoC und 16 GB RAM als Testgerät, und wie zu erwarten gerät der Einsatz von Chrome OS auf dieser Konfiguration schnell zum Rausch. Webseiten stehen – bei guter WLAN-Verbindung – quasi in dem Moment bereit, ab der du die Eingabetaste betätigst; eine Aufbauphase ist kaum erkennbar. Auch auf schwächeren Chromebooks bekannte Problemkandidaten wie Facebook oder Slack bauen sich in Windeseile komplett auf.

Chrome OS auf einer Core-i7-Maschine zu nutzen, gerät schnell zum Rausch.

Trotz dieses für Chromebooks übermäßigen Angebots an schierer Muskelkraft laufen viele Android-Anwendungen nach wie vor etwas hakelig. Das Scrollen in der Android-Version des Webbrowsers Opera etwa geht weitaus zäher vonstatten als im Stamm-Browser Chrome. Wahrscheinlich liegt dies allerdings auch an der fehlenden Optimierung seitens der App-Entwickler. Das Asus Chromebook Flip CX5400 verwendet übrigens einen Android-11-Container.

Wie bereits erwähnt, stellen die Core-i5- und Core-i7-Modelle zweifellos die Optimalkonfigurationen für den beruflichen Einsatz von Windows-Programmen auf dem Chromebook mithilfe von „Parallels Desktop für Chrome OS“ dar. Und auch Nutzer:innen der Linux-Entwicklungsumgebung unter Chrome OS werden von der Hardware-Power profitieren. Für alle, die ihr Chromebook für die üblichen Standardaufgaben nutzen (Webbrowsing, Arbeiten mit den Online-Apps des Google Workspace, Chats, Videokonferenzen, Video- und Musikstreaming, …), sollte das kostengünstigere Modell mit dem Core-i3-SoC hingegen ausreichend sein.

Erstaunlich bei allen CX5400-Varianten: Lüftergeräusche haben wir während der Arbeit mit dem Gerät nie vernommen; auch auf Lüfterschlitze verzichtet das Asus-Chromebook vollends. Das ist erstaunlich, denn andere Laptops mit der praktisch identischen Prozessorausstattung „atmen“ regelmäßig und sind daher auf aktive Lüfter angewiesen. Gleichzeitig wird das Flip CX5 aber nicht sonderlich warm. Irgendetwas hat Asus bei der Gestaltung von Platine und Gehäuse also sehr richtig gemacht.

Lüftergeräusche haben wir während der Arbeit mit dem Asus Chromebook Flip CX5400 nie vernommen.

Asus gibt die durchschnittliche Akkulaufzeit mit zehn Stunden an – und übertreibt nicht sonderlich. Der Batterie-Laufzeittest von CrXPRT 2, der verschiedene Berechnungen durchführt sowie Grafiken und Videos abspielt, kommt auf 9,77 Stunden. Mithilfe des mitgelieferten Netzteils lädt das Gerät in knapp einer Stunde auf 80 Prozent Füllstand auf – sehr gut!

Es steht indes zu erwarten, dass Asus seine Chromebooks mit Intel-Core-Prozessoren der elften Generation („Rocket Lake“) im laufenden Jahr durch Varianten mit der aktuellen zwölften Generation („Alder Lake“) ablösen oder upgraden wird, um dem bereits so agierenden Wettbewerb zu entsprechen.

Fazit

Asus ergänzt seine Chromebook-Auswahl im Bereich der oberen Mittel- bis Spitzenklasse um ein weiteres beeindruckendes und ansprechendes Gerät. Die Auswahl ist daher nicht leicht, zumal auch andere Hersteller das Segment mit sehr guter Hardware zu fairen Preisen bedienen.

Das Asus Chromebook Flip CX5400 ist ein eleganter Begleiter für private wie berufliche Anwender.

Die technischen Abweichungen etwa zum direkten Geschwisterchen Flip CX5500 sind marginal, fast entscheidet lediglich die optische Präferenz. Allein die fehlende HDMI-Schnittstelle und umgekehrt die intelligent gelöste Integration des mitgelieferten Eingabestifts könnten für einige Interessent:innen den logischen individuellen Unterschied ausmachen. Leistungsmäßig tun sich beide Geräte indes nichts; sogar der Schritt hoch zum Asus-Flaggschiff CX9 ist ein kleiner.

Alles in allem hinterlässt uns das Chromebook Flip CX5 (CX5400) mit nur wenigen Wünschen.

Alles in allem hinterlässt uns das Chromebook Flip CX5 (CX5400) mit nur wenigen Wünschen – klar, der Bildschirm dürfte in dieser Preisklasse gern 400 Nits erreichen und einen Fingerabdruckscanner hätte Asus dem Gerät auch spendieren können (sollen).

Ohne Zweifel erhalten Käufer:innen aber ein kraftvolles und elegantes Chromebook, das genug Leistung für den jahrelangen beruflichen, privaten und kreativen Einsatz liefert.


Fotos: Asus

Erklärung journalistischer Unabhängigkeit: Dieser Test wurde weder von Asus noch einem anderen Hersteller oder PR-Unternehmen bezahlt. Wir haben ihn vor der Veröffentlichung nicht zur Abnahme vorgelegt. Alle erwähnten Testmuster gingen nach der Artikelerstellung zurück an ihre Hersteller.

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