Jetzt, da die Cafés wieder geöffnet sind, packt vielleicht auch dich die Lust auf die Flucht aus dem Homeoffice hinein in die geschirrklappernde und von Plaudereien erfüllte Atmosphäre von Starbucks, Balzac und Co. Hast du genug Platz auf dem Tisch, musst du dabei nicht einmal auf einen Zweitmonitor verzichten. Denn unter anderem Asus hat mit der „Zenscreen Go“-Serie eine Auswahl an tragbaren Bildschirmen im Programm, die dein Chromebook-Display (nicht nur) unterwegs ergänzen wollen.

Was heißt tragbar?

Im Fall des Zenscreen Go MB16AWP: Das nur knapp 1 Zentimeter schlanke IPS-Display verteilt seine Full-HD-Auflösung von 1.920 mal 1.080 Bildschirmpunkten auf 15,6 Zoll (39,6 Zentimeter) in der Diagonalen und wiegt lediglich 1 Kilo. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes tragbar. Mit Außenmaßen von 35 mal 22 Zentimetern nur wenig größer als eine DIN-A4-Mappe, passt das Asus-Leichtgewicht zudem in die meisten Taschen und Rucksäcke. Und damit der Zenscreen Go dabei nicht zerkratzt, legt Asus eine Softhülle im Herstellerkarton bei.

Nur knapp 1 Zentimeter ist der Zenscreen Go MB16AWP schlank. Der obere USB-C-Anschluss verbindet den Monitor per Displayport-Standard mit dem Chromebook, der untere dient der Aufladung des internen Akkus. An der linken und rechten Gehäuseoberseite finden sich zwei 1-Watt-Lautsprecher zur (gewohnt schwachbrüstigen) Klangausgabe.

Ziehst du den Monitor aus der Tasche, mögen ihn viele zunächst mit einem überdimensionierten Tablet verwechseln. Aber nur auf den ersten Blick, denn auf den zweiten offenbart sich ein Rahmen, der das eigentliche Display einfasst und einen knapp zwei Millimeter hohen Absatz zur Monitorfläche mitbringt. Die Ränder sind jedoch erfreulich schmal gehalten.

Ziehst du den Monitor aus der Tasche, mögen ihn viele zunächst mit einem überdimensionierten Tablet verwechseln.

Ein weiterer Vorteil: Beim Zenscreen Go MB16AWP hat sich Asus für ein matt beschichtetes Display entschieden. Dies wird besonders professionelle Anwender:innen freuen. Der Wermutstropfen: Die maximale Helligkeit des Bildschirms beträgt nur 250 Candela pro Quadratmeter (Nits) – mindestens 300, zu diesem Preis gern 400 Nits hätten es schon sein dürfen. Trotzdem: Ein mattes Display ist weitaus weniger anfällig für (Sonnen-)Lichteinstrahlung als ein spiegelndes Äquivalent. Dem Ausflug auf die Außenterrasse des Cafés oder den heimischen Balkon steht also nichts im Weg.

Batterie an Bord!

Bleiben wir noch etwas bei der Portabilität. Die erhöht Asus beim Zenscreen Go MB16AWP mithilfe eines integrierten Akkus. Dies ist besonders hilfreich, wenn du dein Chromebook unterwegs ohne Netzteil verwendest – der externe Monitor zehrt dann nicht per Displayport-Verbindung an der Laptop-Batterie, sondern greift zunächst auf den eigenen Stromvorrat zurück. Zudem ist der Akku unerlässlich, wenn du den Zenscreen per (nicht stromführenden) Mini-HDMI-Anschluss oder (Achtung, Spoiler!) kabelfrei im WLAN-Modus betreibst – dazu später mehr!

In unserem Test konnten wir den Zenscreen Go MB16AWP drei Stunden und zwanzig Minuten per HDMI ohne „Nachtanken“ betreiben.

In unserem Test konnten wir den Zenscreen Go MB16AWP drei Stunden und zwanzig Minuten per HDMI ohne „Nachtanken“ betreiben, was sich nahezu vollständig mit Asus’ Leistungsversprechen von dreieinhalb Stunden deckt. In knapp zwei Stunden war der 7.800 Milliamperestunden fassende Akku mithilfe des beiliegenden Netzteils wieder voll aufgeladen. Eine Ladeanzeige im Schalter informiert über den Akkuzustand.

Natürlich darfst du das Gerät auch wie einen stationären Monitor ständig am Strom belassen. Dann kannst du allerdings Geld sparen, indem du das gerade einmal halb so teure Modell Zenscreen Go MB16ACE (ohne E spiegelt’s) wählst. Dies enthält keine eigene Batterie, unterwegs zapft es somit per USB-C deinen Chromebook-Akku an. Überlege also, wie häufig du einen portablen Monitor mitführen möchtest. Und (Spoiler zwei): Der Zenscreen Go MB16ACE verbindet sich nicht per WLAN.

Viel Plastik, aber dennoch robust

Asus verwendet für das Chassis des Zenscreen Go MB16AWP viel Kunststoff ­­­­­­­– klar, das Gewicht soll möglichst gering bleiben. Trotzdem wirkt das Gerät keinesfalls billig oder gar empfindlich. Im Gegenteil: Die Optik ist nüchtern-elegant, die Verarbeitung hochwertig, und auch mit viel „gutem Willen“ lässt sich das Gehäuse allenthalben minimal verbiegen.

Alle Anschlüsse finden sich auf der linken Seite des Zenscreen Go MB16AWP: Zu zwei USB-C-Schnittstellen (eine davon Displayport-1.2-kompatibel) gesellt sich eine Mini-HDMI-Buchse. Entsprechende Kabel zur Verbindung an das Chromebook liegen bei.

Clever: Aus dem Rücken klappt sich auf Wunsch ein leichtgängiger, stufenfrei einstellbarer „Kickstand“ aus Metall aus, ein in verschiedenen Winkeln arretierbarer Fuß also, der den Monitor aufstellt. In Vorgängermodellen integrierte Asus diese Stütze in eine magnetisch haftende Hülle, was zumindest bei uns zu recht unbeholfenen Faltversuchen und unsicheren Ergebnissen führte. Die jetzige Lösung ist hingegen idioten- und bombensicher.

Wer es – etwa für Präsentationen bei Kund:innen – noch flexibler mag, kann den Zenscreen Go alternativ mithilfe seines Viertelzoll-Gewindes an einem (nicht beiliegenden) Fotostativ oder einer Tischhalterung befestigen, um den Monitor drehbar zu gestalten.

Kabelfrei – und Spaß dabei?

Lösen wir die Spoiler nun endlich auf: Du kannst den Zenscreen Go MB16AWP sogar gänzlich kabelfrei verwenden. Dazu baut der portable Monitor wahlweise ein 2,4- oder 5-Gigahertz-Netzwerk auf, mit dem du dich mit deinem Rechner, Smartphone oder Tablet verbindest, um die Inhalte des Hauptbildschirms zu spiegeln.

Der Verbindungsvorgang ist denkbar einfach: Du wählst das vom MB16AWP zur Verfügung gestellte kabelfreie Netzwerk in den WLAN-Einstellungen aus ­– also etwa in den Schnelleinstellungen deines Chromebooks oder der Einstellungen-App deines Smartphones. Der Asus-Monitor zeigt ein Passwort an, das dir Zugang zu seinem Netzwerk gewährt. Auf deinem Smartphone wählst du nun das Symbol zur Bildschirmsynchronisation und bestimmst den Zenscreen Go MB16AWP als Ziel.

Auf dem Chromebook gestaltet sich dieser Prozess etwas kniffliger. Der Grund: Chrome OS vermag den Bildschirm zwar auf ein externes Anzeigegerät zu streamen, verwendet dazu aber Googles Chromecast-Protokoll. Und eben dies unterstützt der Zenscreen Go MB16AWP nicht; zum Einsatz kommen vielmehr Apples Airplay (!) sowie Miracast.

In den Netzwerkeinstellungen deines Chromebooks wählst du das vom Zenscreen Go MB16AWP zur Verfügung gestellte WLAN aus. Ezcast spiegelt deinen Bildschirm nun auf den Zenscreen.

Letzteren offenen Standard macht sich die Ezcast-Chrome-App für Chrome OS zunutze, die du im Chrome Web Store findest. Einmal installiert, stellt sie die Verbindung zum Zenscreen innerhalb von dessen eigenem WLAN her. Nach der Passworteingabe kannst du den Inhalt deines Chromebook-Bildschirms auf dem Asus-Display spiegeln.

Und wuppt das?

Die Darstellungsgeschwindigkeit ist als befriedigend zu bezeichnen, wobei uns die Spiegelung des Bildschirms eines Google-Pixel-6-Smartphones etwas flinker erschien als die des Chromebooks. Hier ist eine merkliche Latenz zu beobachten.

Zudem lässt sich der Zenscreen Go MB16AWP im WLAN-Betrieb nicht als erweitertes Display ansprechen – die Monitorauswahl von Chrome OS erkennt ihn über den Umweg der Ezcast-Chrome-App schlichtweg nicht. Sprich: Mehr als Spiegeln ist nicht drin.

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Die Nutzung von Ezcast eröffnet Chromebooks die Möglichkeit, sich kabellos mit dem Zenscreen Go MB16AWP zu verbinden – so weit, so gut. Langfristig stellt diese Lösung aber eine Sackgasse dar: Denn bei Ezcast handelt es sich um eine Chrome-App. Denen hat Google aber schon vor einiger Zeit die Unterstützung entzogen, damit sie dem präferierten Format der Progressive-Web-Apps (PWAs) nicht im Weg stehen. Dass die letzte Aktualisierung von Ezcast vom Dezember 2018 stammt, passt dazu und hinterlässt ein ungutes Gefühl. So erscheint es fast wie ein Wunder, dass die Chrome-App überhaupt noch mit aktuellen Chrome-OS-Versionen zusammenarbeitet. Aber wie lange geht das gut?

Zukunftsweisender wäre eine Integration von Googles hauseigenem Chromecast-Protokolls in den Zenscreen gewesen, um den Chromebook-Bildschirm mit wenigen Klicks „höchst offiziell“ zu streamen. Apples Airplay hat schließlich auch Einzug halten dürfen. Und da Asus selbst – zum Teil sehr hochwertige – Chromebooks und Chromebox-Rechner herstellt, wäre dieser Schritt nur ein logischer gewesen.

Primäres Einsatzziel für den kabelfreien Modus erscheint somit die Präsentation von Daten für andere Anwesende. Ernsthaft arbeiten willst du mit dem WLAN-Modus des MB16AWP eher nicht – verwende dann lieber die beiliegenden Displayport- oder HDMI-Kabel. Die Darstellung ist schneller und schärfer, zudem sind die Farben weitaus brillanter.

Überlege also gut, ob dir die Möglichkeit der kabelfreien Verbindung wirklich den Aufpreis gegenüber anderen Zenscreen-Go-Modellen wert ist. Denn auch bei Präsentationen tut es meist ein (dann eventuell etwas längeres) Monitorkabel, zumal du mit einem 15,6-Zoll-Display wahrscheinlich nicht einen Raum mit 100 Menschen bespaßen willst.

Überlege gut, ob dir die Möglichkeit der kabelfreien Verbindung wirklich den Aufpreis gegenüber anderen Zenscreen-Go-Modellen wert ist.

Übrigens musst du während der kabelfreien Nutzung nicht aufs Internet verzichten: Einmal mit deinem Chromebook per WLAN verbunden, kannst den Asus-Monitor mit seinem Service-Set-Identifier (SSID) im Webbrowser ansprechen, um ihn hier mit deinem Router bekanntzumachen. Auf diesem Weg spielst du auch Firmware-Updates ein.

Pivot-Darstellung

Bei der Kopplung mit einem Smartphone kommt eine weitere Stärke des Zenscreen Go MB16AWP zum Tragen: Dank eines integrierten Gyroskops erkennt das Gerät seine Ausrichtung und lässt sich so auch hochkant betreiben. Dies ist besonders bei der Präsentation mithilfe eines Smartphones praktisch, da dessen Inhalt nun den gesamten externen Bildschirm nutzen darf.

Die Hochkant-Aufstellung eignet sich für die Darstellung von Textdokumenten und Webseiten. Außerdem macht der Pivot-Modus dein Smartphone zu einer portablen Präsentationsmaschine – deren Bildschirminhalt stellt der Zenscreen Go MB16AWP hochkant ohne Ränder dar.

Das Chromebook hingegen verweigert dabei leider die korrekte Zusammenarbeit. Der Grund dürfte einmal mehr in der fehlenden Identifizierung in den Display-Einstellungen liegen. Hier ließe sich die Darstellung in einem 90-Grad-Winkel drehen. Aber ohne Anzeige entfällt diese Option eben.

Der Aufstellwinkel des erwähnten Kickstands beträgt in der Hochkant-Aufstellung recht aufrechte 70 Grad und lässt sich nicht verändern, ohne dass das Gerät kippt. Ein Tripod-Stativ erscheint somit bei häufiger Nutzung mit dem Smartphone empfehlenswert.

Nur mal so am Rande gefragt: Wie ist denn die Bildqualität?

Bei der Beschreibung so vieler für einen Monitor ungewöhnlicher Funktionen fällt die primäre Frage fast hinten runter: die der Bildqualität nämlich. Da können wir Gutes berichten: Das IPS-Display des Asus Zenscreen Go MB16AWP ist gestochen scharf und liefert leuchtende, kontrastreiche Farben. Dabei deckt es den für die Bearbeitung von Webgrafiken unerlässlichen sRGB-Farbraum vollständig ab und vermag auch den DCI-P3-Standard zu umfassen. Das Gerät eignet sich somit durchaus für die schnelle Kontrolle und ein erstes Schneiden von Videos unterwegs.

Das IPS-Display des Asus Zenscreen Go MB16AWP ist gestochen scharf und liefert leuchtende, kontrastreiche Farben.

Um die Farbbalance an den gewünschten Einsatz anzupassen, verfügt der Monitor über optimierte Wiedergabeeinstellungen. Dazu gehören etwa ein Spielmodus mit kurzen Reaktionszeiten, ein Theatermodus für die Wiedergabe von Filmen sowie ein Nachtmodus zur Darstellung von Videos mit vielen dunklen Szenen – Batman lässt grüßen. Hinzu kommt ein vierstufiger Blaulichtfilter zur Verminderung von Augenproblemen, Kopfschmerzen und Schlafmangel. Praktisch ist zudem der „Eco“-Modus: Er reduziert den Stromverbrauch, was sich nicht zuletzt auf die Laufzeit des internen Akkus auswirkt.

Den Zenscreen Go MB16AWP können wir dir guten Gewissens ans Herz legen.

Der Zenscreen Go MB16AWP ist ein hochinteressanter portabler Monitor, der sich übrigens auch auf kleinen Homeoffice-Schreibtischen gut macht. Asus hat ihn mit lauter interessanten Möglichkeiten bedacht. Diese addieren sich aber zu einem für ein 15,6-Zoll-Display nicht geringen Anschaffungspreis.

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Die Auswahl erfolgt mithilfe eines Joysticks an der Front, der recht sicher arbeitet. Wie viele Nutzer:innen sich allerdings tatsächlich regelmäßig durch die On-Screen-Anzeigen eines Monitors hangeln möchten, sei dahingestellt. Viel schöner wäre eine Android-App, die sich auch auf dem Chromebook nutzen lässt, für die Geräteeinstellungen – Kopfhörer-Hersteller bekommen so etwas doch schließlich auch hin.

Ist der Zenscreen Go MB16AWP dein portabler Monitor?

Der Zenscreen Go MB16AWP ist ein hochinteressanter portabler Monitor, der sich übrigens auch auf kleinen Homeoffice-Schreibtischen gut macht. Asus hat ihn mit lauter interessanten Möglichkeiten bedacht. Diese addieren sich aber zu einem für ein 15,6-Zoll-Display nicht geringen Anschaffungspreis.

Überlege also, ob du alle gebotenen Funktionen wirklich benötigst. Am sinnvollsten ist wohl der interne Akku, schont er doch sein Gegenstück im Chromebook. Ob du aber die WLAN-Option benötigst, ist fraglich. Jedenfalls nicht, um einen maximal kabelfreien Schreibtisch in Jony-Ive-Manier zu erschaffen: Die kabelfreie Darstellung wirst du im stundenlangen Arbeitsalltag nicht nutzen wollen, da dich die wahrnehmbare Latenz auf Dauer irgendwann stören wird. Bist du allerdings etwa Vertriebsmitarbeiter:in, hältst du oft Präsentationen und „sponsert“ dir dein Unternehmen den MB16AWP sowieso, dann schlag zu.
Und so sei dir vor dem Kauf ein Blick in Asus’ reichlich bestücktes Zenscreen-Go-Portfolio ans Herz gelegt, um das für deine Ansprüche passende Modell zu identifizieren.


Fotos: Asus, Screenshots

Erklärung journalistischer Unabhängigkeit: Dieser Test wurde weder von Asus noch einem anderen Hersteller oder PR-Unternehmen bezahlt. Wir haben ihn vor der Veröffentlichung nicht zur Abnahme vorgelegt. Alle erwähnten Testmuster gingen nach der Artikelerstellung zurück an ihre Hersteller.

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