Zwei Modelle runden Asus’ Chromebook-Serie nach unten hin ab: Das Chromebook CX1 (CX1400) ist ein klassischer Clamshell-Laptop, das im Frühjahr hinzugekommene Chromebook CM1 (CM1400) ein Convertible. Das heißt: Das Display des CM1 lässt sich um 360 Grad wenden, damit sich das Gerät alternativ als Tablet nutzen lässt.

Als recht üppiges Tablett sogar: Wie der Name erahnen lässt, bietet der Asus-Neuling eine Displaydiagonale von 14 Zoll (35,6 Zentimetern). Lange im Arm halten möchtest du es trotzdem nicht: Mit 1,65 Kilogramm gehört es nicht unbedingt zu den Leichtgewichten unter den Chromebooks.

Kunststoff allüberall

Wie in dieser Preisklasse üblich, setzt Asus beim Gehäuse des CM1 viel Kunststoff ein. Während Deckel und Innenraum dabei in einer silbernen Metall-Optik daherkommen, macht der Boden aus seiner Hartplastik keinen Hehl. Lüftungsschlitze entfallen hier ebenso wie am Rücken – das verbaute AMD-System-on-a-Chip ist passiv gekühlt und benötigt keinerlei zusätzliche Belüftung. Das Chromebook Flip CM1 ist somit ein geräuschloser Schreibtischgeselle. Sogar die 360-Grad-Scharniere sind – zumindest äußerlich – aus Kunststoff gefertigt, aber trotzdem angenehm straff.

Je zwei „Grille“ im Boden und an der Frontseite dienen nicht etwa der Luftzufuhr, vielmehr verschaffen sich hier die Stereolautsprecher Gehör. Grundsätzlich sind nach oben abstrahlende Lautsprecher bei der Arbeit am Rechner zwar angenehmer; der Vorteil bei der von Asus gewählten Variante: Stellst du das Chromebook im „Zeltmodus“ auf, um Filme zu schauen, bleibt der Klang präsenter, statt von der dann nach hinten gewandten Tastatur wegzustrahlen.

Das Asus Chromebook Flip CM1 ist komplett aus Kunststoff, wirkt aber trotzdem robust – was sich Asus mit einem US-Militärstandard zertifizieren ließ. Vorn siehst du zwei Lautsprechergitter, die den Klang etwas präsenter machen. In der rechten Handballenauflage erkennst du die Linse der 5-Megapixel-Kamera.

Der Griff, Ausgänge an der schmalen Vorderfront des Chromebook Flip CM1 unterzubringen, erweist sich als clever. Denn so „versumpft“ der Klang nicht an der Unterseite, wenn du den Laptop auf deinem Schoß balancierst oder auf dem Sofa ablegst. Doch auch beim Arbeiten am Schreibtisch ist die Ausgabe gegenwärtiger.

Natürlich setzt der Klang des Flip CM1 nicht zu Höhenflügen an, im Vergleich zu anderen Geräten in der 300-Euro-Klasse ist er aber durchaus brauchbar. Für Videokonferenzen, Podcasts und das eine oder andere Youtube-Video reicht es allemal. Zudem vermögen die internen Boxen eine anständige Lautstärke hinzulegen, ohne zu verzerren. Wie von Laptops gewohnt, kann der Bassbereich jedoch nicht überzeugen.

AMD inside

Eine kleine Überraschung hält das Flip CM1 ob der Wahl des „Systems-on-a-Chip“ bereit. Anders als andere Hersteller setzt Asus hier nicht etwa auf ein Intel-Celeron-SoC, sondern nutzt den AMD 3015Ce. Dabei handelt es sich um eine für Chromebooks optimierte Variante des auch als „Dali“ bekannten Prozessorsystems 3015e – „C“ steht für Chromebook. AMD selbst vergleicht den im August 2020 vorgestellten Zweikerner mit dem etwas älteren Intel Celeron N4120 aus der „Gemini Lake“-Familie, der zum Beispiel im Konkurrenzprodukt Acer Chromebook 314 seinen Einsatz findet.

In unserem Leistungsvergleich getesteter Chromebooks kann sich der 3015Ce für uns überraschend im oberen Feld der Alltags-Chromebooks ansiedeln. Von der Rechen- und Darstellungsleistung attestiert der Benchmark-Test CrXPRT 2 dem AMD-SoC etwa mehr Pferdestärken als Geräten mit Snapdragon-7c-Chipsätzen. Im Multicore-Test von Geekbench 5 fällt das AMD-System allerdings zurück – es sind darin halt nur zwei Kerne vorhanden.

Die viel wichtigere Frage lautet jedoch: Ist der AMD 3015Ce im Asus Chromebook Flip CM1 performant genug? Die Antwort lautet wie so oft: Für die Alltagsaufgaben reicht es locker. Sprich: Während unseres Einsatzes über knapp eine Woche mit dem CM1 fielen uns keine nennenswerten Leistungseinbrüche auf.

Während unseres Einsatzes über knapp eine Woche mit dem CM1 fielen uns keine nennenswerten Leistungseinbrüche auf. Für die Alltagsaufgaben reicht es locker.

Während dieser Zeit nutzen wir den Rechner hauptsächlich für die Darstellung von Webseiten, die Arbeit in den Programmen der Google-Docs-Office-Suite, das Abspielen von Videos auf Youtube und Netflix sowie von Musik mit Spotify. Bei all diesen Anwendungen gab es keine Probleme; das Scrollen etwa in langen Tabellen gestaltete sich flüssig, Videos liefen als Vorschau in der Übersicht mehrerer virtueller Bildschirme weiter. Einzig nach dem „Aufwachen“, also dem Öffnen des Geräts aus dem Ruhezustand, wirkt es zuweilen für ein paar Sekunden etwas träge.

Insofern können wir sagen: Weder im Berufsalltag, noch im Studium oder in der Schule wirst du mit dem Flip CM1 auf erwartbare Probleme stoßen. Dies liegt einmal mehr am schlanken und pfeilschnellen Chrome OS – und genau das ist eben das klassische Konzept eines Chromebooks: genug Leistung für alle „normalen“ Aufgaben zu einem erschwinglichen Preis zu liefern. Wer daher von den reinen Prozessordaten auf dem Papier ausgeht und voreilig an der Bestückung herumkrittelt, hat eben dieses Konzept nicht verstanden.

Wer von den reinen Prozessordaten auf dem Papier ausgeht, hat eben das Konzept des Chromebooks nicht verstanden.

Die Einschätzung einer ausreichenden Leistung trifft auch auf viele Android-Apps zu. So haben wir in unserem Test die Android-Version des Webbrowsers Opera installiert – quasi als Ausweichmöglichkeit zum „fest verdrahteten“ Chrome-Browser von Chrome OS. Und tatsächlich schlug sich die norwegische Alternative gut – von ein paar Ungereimtheiten in der Darstellung, die auch auf besser motorisierten Chromebooks vorkommen, einmal abgesehen. Das Scrollen auf grafiklastigen Websites wie „Spiegel Online“ verlief überraschend flüssig – nicht so schnell wie mit Chrome, aber durchaus annehmbar.

Das Asus Chromebook Flip CM1 erhält Betriebssystemupdates bis zum Juni 2029.

Wenig Speicher, überholtes Wi-Fi

Asus stattet sein Chromebook Flip CM1 mit 4 Gigabyte internem Speicher aus; auf der Produktwebseite ist von einer Variante mit 8 GB RAM die Rede, diese konnten wir bisher aber nirgends entdecken. Nicht verhandelbar ist laut den Spezifikationen allerdings der recht magere eMMC-Festspeicher von 64 GB – erscheint die 8-GB-Version dieses Chromebooks noch, sollte Asus diese mit einem 128 GB-Speicher-Modul abrunden.

Immerhin: Der Festspeicher des Flip CM1 lässt sich mithilfe eines internen Micro-SD-Kartenlaufwerks ergänzen – Geschwindigkeitsrekorde stellt dieses natürlich nicht auf. Da erscheint bei Bedarf eine externe SSD an einer der zwei USB-C-Schnittstellen sinnvoller.

Als Convertible lässt sich das Asus Chromebook Flip CM1 für den Medienkonsum auch im Zeltmodus aufstellen. Auf der linken Gehäuseseite findest du neben einem USB-C- einen USB-A-Anschluss (jeweils USB-3.2-Generation-1 mit 5 Gbit pro Sekunde) sowie einen Micro-SD-Kartenschacht und den Kopfhörerausgang.

Eine weitere Enttäuschung: Das Chromebook Flip CM1 bietet seinen Nutzer:innen lediglich den Wi-Fi-Standard 5 (802.11ac) an; auch im Chromebook-Markt hat sich das performantere Wi-Fi 6 längst etabliert. Der Grund dafür dürfte in der Verwendung des etwas in die Jahre gekommenen AMD-3015Ce-SoCs liegen, der wahrscheinlich einfach nicht mehr auf der Pfanne hat. Bei den Drahtlostechnologien kommt Bluetooth 5.0 hinzu.

Tastatur und Trackpad gehen okay

Das Chromebook Flip CM1 verfügt über eine Chiclet-Tastatur mit einem Tastenhub von 1,4 Millimetern. Uns erinnerte sie an die von Acer in den günstigen Chromebook-Modellen verbauten Keyboards. Das Tippgefühl auf den leicht angerauten Tasten geht durchaus in Ordnung und ist angenehm leise. Beim Tippen wippen diese minimal, was aber nicht stört. Auf eine Hintergrundbeleuchtung musst du – wie in dieser Preisklasse nicht anders zu erwarten – verzichten. Die Tastatur ist zu den Seiten hin nicht eingelassen, was für einen gewissen „cleanen“ Look sorgt. Lediglich zum Touchpad-Bereich besteht ein Absatz.

Auf eine Hintergrundbeleuchtung musst du verzichten.

Beim Aufklappen des Rechners schrägt sich dessen Unterteil leicht an, was für eine bessere Ergonomie beim Arbeiten sorgen soll.

Das Touchpad ist mit 10,5 mal 6 Zentimetern für einen 14-Zoll-Laptop normal groß dimensioniert und ebenfalls aus Kunststoff. Es ist nicht ganz so dezent wie die Tastatur, der Klick ist also klar zu hören. Der Anschlag selbst ist aber sicher.

Full-HD, aber eher dunkel

Abstriche müssen Käufer:innen günstiger Laptops oft beim Bildschirm hinnehmen – und das Chromebook Flip CM1 macht leider keinen Unterschied.

Doch das Gute zuerst: Asus hat dem Convertible eine Full-HD-Auflösung (1.920 mal 1.080 Bildpunkte) gegönnt und lässt sich anders als andere Hersteller nicht auf einen bei dieser Diagonale stets unbefriedigenden WXGA-HD-Screen (1.366 mal 768 Pixel) ein. Das IPS-Display kommt im „kinotauglichen“ 16:9-Format daher und ist recht blickwinkelstabil. Der Touchscreen mit zehn Berührungspunkten reagiert prompt auf Eingaben. Links und rechts sind die Ränder mit 0,8 Zentimetern unaufdringlich, oben sind’s 1,3 Zentimeter. Die Farbwiedergabe ist gut, die Kontraste sind ordentlich.

Eine USB-C-Schnittstelle auf der rechten Seite (wiederum USB-3.2-Generation-1 mit 5 Gbit pro Sekunde) ergänzt die Anschlussauswahl. Auch den An-/Ausschalter sowie die Lautstärkewippe findest du hier.

Etwas enttäuschend ist allerdings die Leuchtdichte des Bildschirms. Asus spricht in den Spezifikationen des Flip CM1 von 250 Candela pro Quadratmeter, unabhängige Messungen ergaben jedoch einen Wert von lediglich 200 Nits. Das ist einfach zu wenig – selbst bei einem Laptop, der an der 300-Euro-Grenze kratzt. Von einer ausreichenden Leuchtdichte kann unserer Ansicht nach ab 300 Nits die Rede sein.

Und so drehten wir die Bildschirmhelligkeit bei der Arbeit meist ziemlich weit auf, was im netzunabhängigen Betrieb natürlich am Akku zehrt. Hinzu kommt, dass das Display des Asus-Chromebooks stark spiegelt. Der Ausflug auf den Balkon oder den Außenbereich des Cafés ist also nur bei bedecktem Himmel empfehlenswert. Arbeitest du hingegen mit deinem Rechner in den allermeisten Fällen sowieso indoor, wirst du aber mit dem Bildschirm des Flip CM1 klar kommen. Alles eine Frage des Anspruchs eben.

Der Ausflug auf den Balkon oder den Außenbereich des Cafés ist nur bei bedecktem Himmel empfehlenswert.

Wechselst du mit deinem Laptop zwischen einem Arbeiten unterwegs und einem stationären Büro-Set-up, wird dich die folgende Erkenntnis erfreuen: Die schlicht „AMD Radeon Grafik“ benannte Grafiklogik des 3015Ce-SoCs steuerte in unserem Test einen UHD-Monitor mit dessen voller Pixelpracht von 3.840 mal 2.160 Bildpunkten bei stabilen 60 Hertz Bildwiederholfrequenz an.

Kamera-Doppelpack

Ein ungewöhnlicher Anblick – in zweifacher Hinsicht: Unter der Tastatur findet sich in der Handballenauflage des Innenraums des Asus Chromebook Flip CM1 eine Kameralinse, die die im oberen Displayrahmen versenkte Webcam ergänzt. Des Rätsels Lösung: Nutzt du den Convertible im Tabletmodus, steht dir so eine 5-Megapixel-Kamera für Foto- und Filmaufnahmen bereit.

Nun ist es – sogar bei einem gut ausgerüsteten iPad – fraglich, wer ein Tablet eben dafür nutzt, wenn doch ein Smartphone so viel handlicher ist und zudem die besseren Kameras besitzt. Doch im Arbeitsalltag gibt es durchaus Anwendungen: etwa das Erfassen eines Dokuments oder die fotografische Dokumentation von Verletzungen in einer Arztpraxis.

Dank der 5MP-Kamera unterhalb der Tastatur kannst du mit dem Asus Chromebook Flip CM1 im Tabletmodus brauchbare Aufnahmen machen. Lange halten möchtest du den Convertible in dieser Position allerdings nicht.

Und noch einen Nutzen hat die zweite Kamera, die wir so im Chromebook-Markt nur vom Lenovo Thinkpad C13 Yoga – zu einem weitaus höheren Preis – kennen: Stellst du den Convertible wie ein Zelt auf, kannst du ihn so als im Vergleich qualitativ hochwertige Webcam für Videokonferenzen einsetzen. Die Kamera-App von Chrome OS erkennt das zusätzliche „Auge“ im Full-HD-Modus. Auch mit Google Meet ließ sich die Kamera problemlos nutzen. Allerdings schaut die Linse aufgrund ihrer Anbringung dann fast vom Schreibtisch aus nach oben, was Nutzer:innen oft nicht vorteilhaft aussehen lässt.

Auch nach mehreren Versuchen gelang uns mit der 5MP-Kamera des Asus Chromebook Flip CM1 kein scharfes Bild. Das Halten des 14-Zoll-Convertibles im Tabletmodus ist mühsam, zudem dauern das automatische Scharfstellen und der Belichtungsprozess extrem lange. Für Schnappschüsse eignet sich die Kamera also nicht – aber wer macht das auch schon?

Die Standard-Webcam löst mit den üblichen 720p auf, liefert – zumindest – bei Tageslicht recht natürliche Bilder und kommt auch mit Gegenlicht ganz gut klar.

Langer Atem

Positives gibt’s vom Akku zu berichten: Das Asus Chromebook Flip CM1 erweist sich als Langläufer: Elf Stunden und 38 Minuten hielt es im Batterietest von CrXPRT 2 durch, der verschiedene Berechnungen durchführt und Medien abspielt. Dies übertrifft sogar die Herstellerangabe von elf Stunden noch. Klar, betreibst du Binge-Watching oder musst du dich durch stundenlange Videokonferenzen kämpfen, wird die Batterie früher schlappmachen.

Elf Stunden und 38 Minuten hielt der Akku im Test durch. Dies übertrifft sogar die Herstellerangabe.

In knapp zwei Stunden konnten wir das Chromebook mit dem beiliegenden Netzteil wieder vollständig aufladen.

Ist das Asus Flip CM1 dein Chromebook?

Asus rundet seine Chromebook-Convertible-Serie mit dem Flip CM1 intelligent nach unten ab. Das Gerät ist robust, wenn auch keine Schönheit und liefert genug Leistung für alle Standardaufgaben im Büro und an der Uni. Im Vergleich zu einigen anderen Chromebooks an der 300-Euro-Grenze bietet es ein 14-Zoll-Display in Full-HD-Auflösung – die niedrige Leuchtdichte enttäuscht allerdings.

Und so bleibt ein solider Office-Allrounder zurück, der durch nichts wirklich hervorsticht. Bist du kein:e Power-User:in, wirst du gut damit arbeiten können, vom Hocker wird dich das Flip CM1 aber nicht reißen. Das will es aber auch nicht. Empfehlenswert ist es auch für Eltern, die ihre Kinder mit einem robusten Laptop ausrüsten möchten, der einige Stöße abkann.

Uns scheint das HP Chromebook x360 14 die bessere Wahl. Mit einem Intel-Core-i3-Prozessor und 8 GB RAM ist es für nicht viel mehr Geld erhältlich. Auch unsere Dauerempfehlung, das Lenovo Ideapad Flex 5 Chromebook, ist in Preisaktionen mit einem Pentium-Gold-SoC immer mal wieder an der oder knapp über der 300-Euro-Grenze zu ergattern. Hier gefallen uns der Bildschirm (auch wenn dieser nur 13,3 Zoll misst) und die Tastatur besser.


Fotos: Asus

Erklärung journalistischer Unabhängigkeit: Dieser Test wurde weder von Asus noch einem anderen Hersteller oder PR-Unternehmen bezahlt. Wir haben ihn vor der Veröffentlichung nicht zur Abnahme vorgelegt. Alle erwähnten Testmuster gingen nach der Artikelerstellung zurück an ihre Hersteller.

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